
Lärm gehört nach wie vor zu den häufigsten Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz. Der Geräuschpegel von Kreissägen liegt nahezu immer an oder über dem zulässigen Lärmgrenzwert von 85 Dezibel dB(A), der die Schwelle zur Gehörgefährdung bildet. Schon beim Holzsägen werden bis zu 95 dB(A) erreicht. Werden dünne Holzwerkstoffe gesägt, nähert sich der Geräuschpegel an die 100 dB(A) an. Laut Angaben der Holz-Berufsgenossenschaft existieren zurzeit mehr als 53.000 Mitgliedsbetriebe, in denen mindestens eine derartige Kreissäge steht. Zusätzlich dazu ist die Kreissäge auch ein typisches Werkzeug im Baugewerbe und der Metall- und Kunststoffbearbeitung.
Die bisher verfolgten Strategien zur Reduzierung der Schallemissionen (z.B. Verbundsägeblätter), verbunden mit kleineren Drehgeschwindigkeiten und der Einbringung von gefüllten Dämmungsschlitzen verändern nicht im Wesentlichen das akustische Verhalten bzw. die Höhe der auftretenden Schallemissionen eines Kreissägeblattes. Diese bekämpfen eher die Folgen und nicht den Entstehungsmechanismus des Schalls bei rotierenden Kreissägewerkzeugen.
Im Rahmen der Arbeiten sollen konstruktive Änderungen an der Werkzeug- bzw. Stammblatt-geometrie untersucht werden, die z.B. durch Reduzierung und Optimierung der Spanräume, weniger Luftturbulenzen verursachen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, durch geeignete Maßnahmen das Strömungsverhalten eines rotierenden Kreissägeblattes im Hinblick auf eine Reduzierung der Schallemission zu beeinflussen.
Inhalte des Forschungsvorhabens
- Untersuchungen zu Spangrößenverteilungen und Spanraumfüllgrade
- Bestimmung der minimalen Spangrößen bei Kreissägeblättern
- Aeroakustische Simulationen zur Untersuchung von Luftverwirbelungen
- Experimentelle Untersuchung verschiedener Maßnahmen zur lärmarmen Gestaltung
Laufzeit
01.10.2014 – 31.03.2018
Projektform
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)