Industrie 4.0 – Kollaboration in dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken (InKoWe)
Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen fußt auf deren Technologiekompetenz. Die technische Grundlage hierfür sind unter anderem intelligente vernetzte Systeme, die in dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken für eine erfolgreiche Kollaboration eingesetzt werden. Im Fokus der Förderinitiative steht die Stärkung der Zusammenarbeit von Unternehmen mit ihren Kunden und Lieferanten als sozio-technisches System. Daher sollen unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Prozesse entwickelt werden, um eine neuartige Stufe der Flexibilisierung der Produktion zu erreichen. Auch die Weiterentwicklung innovativer Geschäftsmodelle, die auf schnelle Anpassung der Geschäftstätigkeit an neue Anforderungen des Marktes fokussieren, sind von hoher Bedeutung. Mit der Förderinitiative werden innovative Lösungen zur Digitalisierung der Industrie vorangebracht und damit Chancen für Wertschöpfung und Wohlstand in Deutschland eröffnet.
Vernetzung aller beteiligten Produktionsaspekte im Metallhandelsunternehmen
Die Bereitstellung von Ausgangsmaterial, wie Stahl oder Aluminium, ist Grundlage für jeden metallverarbeitenden Fertigungsbetrieb und so Teil nahezu jeder Wertschöpfungskette. In der Automobilbranche oder dem Sondermaschinenbau wechselt der Bedarf für dieses Ausgangsmaterial täglich sehr schnell. Zusätzlich werden immer mehr Wertschöpfungsschritte, wie der Zuschnitt oder einfache Dreh- und Fräsbearbeitungen (Anarbeitung), bereits durch den Metallhandel übernommen. Der moderne Metallhandel ist damit längst nicht mehr nur ein Zwischenhändler, sondern aktiver Teil der Wertschöpfungskette mit dem Bedarf einer hochflexiblen Auftragsabwicklung ab Stückzahl eins bis hin zu mehreren tausend Teilen.
Im Projekt I4KMU wird daher eine vollumfängliche, Industrie 4.0-fähige Kollaborationsplattform für alle an der Wertschöpfungskette des Metallhandels beteiligten Produktionsaspekte vom Kunden, über Maschinen, Werkzeuge, Lager bis hin zum Werker entwickelt. In verschiedenen, spezifischen Modulen, wie beispielsweise dem Auftragsmanagement oder der Sägetechnik, kann so der permanente Datenaustausch automatisiert und in Echtzeit dargestellt werden.
Die Kollaborationsplattform soll im Kern aus einem Auftragsmanagement für den permanenten und automatisierten Datenaustausch mit den Anlagen und Werkern, einem Modul Sägetechnik für die Überwachung des Werkzeug- und Maschinenzustands im Bearbeitungsprozess und einem Assistenzsystem für die Mitarbeiter, um prozessrelevante Informationen und Parameter zu erhalten, konzipiert und aufgebaut werden. Im nächsten Schritt werden in den beteiligten Firmen Maschinen und Komponenten befähigt, an der Kollaboration teilzunehmen. Ebenso werden ein geeignetes Betriebsmodell und auf die unterschiedlichen Teilnehmer orientierte Geschäftsmodelle entwickelt. Die Einführung des Systems wird durch Mitarbeiterschulungen begleitet.
Metallhandelsunternehmen können durch die Optimierung und Digitalisierung der Geschäfts- und Produktionsabläufe ihren Kunden maßgeschneiderte Metallhalbzeuge anbieten. Unternehmen aus der Sägebranche werden neue serviceorientierte Geschäftsmodelle wie die datengetriebene Prozessoptimierung umsetzen und außerdem die Prozessdaten nutzen, um die eigenen Produkte, Maschinen und Dienstleistungen zu verbessern. Das Vorhaben soll durch Sichtbarmachung in Verbänden, auf Plattformen und Tagungen öffentlich und in Form des geplanten Demonstrators am Fraunhofer IPA einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Laufzeit
01.01.2019 – 30.06.2021
Forschungspartner
9 Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Metallhandel, Werkzeugherstellung, Digitalisierung, Forschung
Projektform
Fördermittelgeber BMBF, Projektträger Karlsruhe PTKA.