
Kreissägeblätter müssen während der Fertigung gerichtet und gespannt werden. Das Zusammenspiel beider Prozesse ist die Grundlage für die spätere Schnittqualität. Beide Prozesse sind seit 50 Jahren nahezu unverändert. Richten wird heutzutage mit Hammerschlägen in einem manuellen Prozess durchgeführt. Während das Spannen mechanisch über einen Spannungswalzprozess erfolgt. Beide Prozesse beeinflussen sich gegenseitig, das Spannen führt zu Formänderungen des Sägeblatts und das Richten beeinflusst den Spannungszustand im Kreissägeblatt. Durch die Ablösung der mechanischen Prozesse durch einen thermischen Prozess, ergibt sich die Chance beide Schritte automatisiert zusammenzufassen, höhere Spannung zu induzieren (höhere Drehzahlen) wie auch Werkzeuge aufzuarbeiten. Dies soll die Kernprobleme wie Fachkräftemangel (Richt-Personal), Kostendruck (Prozessdauer, Nicht-EU-Wettbewerb), Nachhaltigkeit (Nach-Spannen) wie auch technische Leistungsfähigkeit (Performance, Qualitätssicherung) der mittelständigen Kreissägewerkzeughersteller lösen.
Inhalte des Forschungsvorhabens
Das Richten und Spannen soll in einem einzigen Prozessschritt mittels induktiver Erwärmung vereinigt werden. Durch die starken lokalen Temperaturunterschiede entstehen Eigenspannungen (Spannen), wie auch definierte minimale Verformungen zur Beseitigung von Planheitsabweichungen (Richten).
Aus zwei gegeneinander arbeitenden Prozessen wird so ein Arbeitsschritt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit von rotationssymmetrischen Verläufen der Eigenspannung abzuweichen und so die Leistungsfähigkeit der Werkzeuge zu steigern.
Das Forschungsvorhaben gliedert sich hierbei in folgende Teilziele:
- Entwicklung eines Berechnungsmodells zur Abbildung von Verzug und Eigenspannungen in Folge induktiver Erwärmung, als Berechnungs-Grundlage für Richten und Spannen.
- Entwicklung der Maschinentechnik, Prozessüberwachung und Steuerung für einen hybriden Prozess
- Ermittlung der Prozessparameter bzw. des Gesamtprozesses
- Herstellung von Kreissägeblättern im Demo-Betrieb mit Planheitsabweichungen kleiner 0,05 mm
Laufzeit
Anfang 2026 bis Ende 2027
Forschungspartner
IFW-Remscheid
Wir suchen aktuell Interessenten für den Projektbegleitenden Ausschuss.
Kontakt:
Max Mages
E-Mail: max.mages@ipa.fraunhofer.de
Telefon: +49 711 970 3662
Projektform
Industrielle Gemeinschaftsforschung